Sitzhocker fürs Büro – Schnöder Tritt oder fancy Trend?
Sitzhocker im Büro sind zu Unrecht verpönt. Die Idee, ohne die Unterstützung einer bequemen Lehne auskommen zu müssen, mutet zwar unangenehm an, ist aber in der Realität keine allzu große Zumutung. Natürlich fordert das freie Sitzen mehr Einsatz von unserem Körper. Sind wir aber ehrlich, schadet uns die zusätzliche Anforderung kaum. Im Gegenteil, unsere knappen Terminpläne sollten uns eigentlich dazu verleiten, so oft wie möglich die Gelegenheit zu ein wenig körperlicher Ertüchtigung zu ergreifen.
Wo kommen Sitzhocker im Büro zum Einsatz?
Inhaltsverzeichnis
Ergonomische Sitzhocker können im Büro als alltägliche Sitzgelegenheiten dienen. Sind sie flexibel einstellbar, spürt der Nutzer schon bald den Vorteil für Rücken und Gelenke. Starre Modelle eignen sich derweil weniger für langes Sitzen. Ergonomisch ist nur, was einen Wechsel von Sitzpositionen erlaubt und neben Forderung auch Entlastung für die Muskulatur verspricht.
Statische Hocker sind eher geeignet, Abwechslung zu anderen Sitzgelegenheiten/-positionen zu schaffen. Stehhocker sind in diesem Sinne sehr beliebt. Sie eignen sich hervorragend für das unterstützte Arbeiten im Stehen.
Da Hocker wenig Platz einnehmen, ermöglichen sie auch in kleinen Büros gelegentlich Konferenzen und Besprechungen abzuhalten. Sie können einem Kunden oder Partner auf die Schnelle angeboten werden und verschwinden im Anschluss unkompliziert unter dem Schreibtisch. Sind viele Sitzplätze notwendig, können Hocker mit Stapelfunktion erworben werden, die ein noch leichteres Verstauen möglich machen.
Unter welchen Schwerpunkten können Sitzhocker fürs Büro betrachtet werden?
Ergonomie. An Büroarbeitsplätzen wird auf Ergonomie geachtet. Entsprechende Sitzhocker sind komplex gestaltet. Sie verfügen mitunter über eine Kippfunktion, die sich der Körperhaltung anpasst oder Ablagen für Knie und Füße, die eine Entlastung während des Sitzens ermöglichen. Sitzhocker fürs Büro ermöglichen mindestens eine Höhenverstellung der Sitzfläche und sind zumeist mit Rollen ausgestattet, mit denen ein flexibles Arbeiten etwa an verwinkelten Schreibtischen möglich wird. Eine weitere wesentliche Funktion sind drehbare Sitzflächen, die den Arbeitsraum deutlich vergrößern.
Flexibilität. Soll ein Hocker in seiner Positionierung flexibel bleiben, weil er hauptsächlich für unregelmäßigen Besuch oder vereinzelte Gruppenprozesse zum Einsatz kommt, muss er beweglich gestaltet sein. Das bedeutet, er sollte in der Praxis leicht transportiert und verstaut werden könne. Dazu empfehlen sich einfache Konstruktionen, die leicht zu tragen und zu heben sind, sich aber trotzdem unkompliziert unterschiedlichen Körpergrößen anpassen lassen. Gepolsterte Sitzflächen sind ebenfalls empfehlenswert.
Einfach. Selten genutzte Sitzhocker, die man sich für 5-Minuten-Gespräche oder kurze Arbeiten am Lichttisch bzw. in Laboren heranholt, können sehr einfach gestaltet sein. Hier sind Stapelsysteme schön und Griffe, die einen raschen Transport ermöglichen. Auf alle weiteren Ausführungen kann unter diesen Umständen verzichtet werden.
Bequem. Möchten Sie einen praktischen Sitzhocker regelmäßig im Büro nutzen, sollte er nicht zu unbequem ausfallen. Gepolsterte Sitzflächen und möglichst vielfältige Anpassungsoptionen helfen Ihnen dabei, den Sitzkomfort zu erhöhen. Je nach Einsatzhäufigkeit gilt es, einen Ausgleich zwischen praktischen und angenehmen Komponenten zu finden.
Warum sind die Sitzfläche geläufiger Büro-Sitzhocker unterschiedlich geformt?
Verschieden geformte Sitzflächen begünstigen unterschiedliche praktische und ergonomische Vorteile. Eine viereckige Sitzfläche sieht mitunter gut aus und ist leicht zu fertigen, was die Kosten für das Möbelstück im Ganzen senkt. Sie ist jedoch sperrig und mit der runden Form unseres Gesäßes nicht unbedingt zu vereinbaren. Dennoch bietet sie den Vorteil, auch größeren Menschen das stabile und sicher Sitzen zu ermöglichen.
Beliebter sind allerdings runde Sitzflächen. Runde Sitzflächen ermöglichen uns viel Bewegungsfreiheit. Wir bewegen uns darauf frei in alle Richtungen, ohne mit hervorstehenden Kanten anzuecken. Derartige Sitzhocker können klein gehalten werden, da sie sich mit unserem Körperschwerpunkt gut vereinbaren lassen. Zudem wird der notwendige Stauraum durch die runde Fläche gering gehalten.
Sattelformen oder ähnliche, mehr oder weniger dreieckige Ausrichtungen entsprechen am ehesten der Form unseres Gesäßes. Es kommt zu einer Entlastung der Muskulatur von Oberschenkel und Gesäß. Die Sitzausrichtung geschieht entspannter. Die Wirbelsäule richtet sich locker auf, Hüfte und Oberschenkel erreichen eine neutrale, weniger fordernde Position.
Welche Probleme tauchen beim Kauf von Sitzhockern fürs Büro gehäuft auf?
- Mangelnde Einstellmöglichkeiten. Ein Hocker ist erst einmal ein sehr einfaches Möbelstück. Bevor Sie nicht längere Zeit darauf sitzen müssen, werden Sie sich kaum Gedanken über aktive Sitzanpassung machen. Bei längerem Gebrauch wird es aber doch interessant, ob der Sitz Kipp- und Drehfunktionen mitbringt, welche Form er hat und ob Sie darauf sitzen können, ohne die Knie anheben zu müssen. Einengende Sitzhaltungen fordern uns enorm. Unser Körper möchte Muskulatur und Bewegungsapparat auf längere Zeit möglichst neutral und ausgeglichen ausrichten können. Einseitige Über- oder Unterforderung äußert sich schon bald in Schmerzen und Steifigkeiten. Wir wollen dem Zustand entrinnen und übertragen die unangenehme Erfahrung im schlimmsten Fall auf die gesamte Situation. Kein guter Start, wenn es darum geht, neue Kunden oder Mitarbeiter zu gewinnen.
- Falsche Höhe. Passt die Höhe des Sitzhockers nicht zum Büroarbeitsplatz, arbeiten wir entweder über oder unter Ellenbogenhöhe. Die Oberschenkel passen nicht unter die Arbeitsfläche oder die Füße finden keinen Halt am Boden. All diese Faktoren lenken von konzentrierten Arbeitsprozessen ab. Achten Sie deshalb darauf, Hocker und Tischhöhe funktionell aufeinander abzustimmen. Da Sitzhocker im Büro mitunter von unterschiedlichen Personen genutzt werden, empfiehlt sich eine flexible Höhenverstellung.
- Fehlende Rollen oder Bremsen. Sitzhocker für das Büro sollen grundsätzlich ein freies und bewegtes Arbeiten ermöglichen. Sie erhöhen den Greifraum und geben dem Benutzer die Optionen, auf mehreren oder gestreckten Flächen zu arbeiten. Die ganze Spannweite der so entstehenden Möglichkeiten erreichen Sie nicht, wenn der Hocker-Fuß fest auf dem Boden steht und sich kaum vor und zurück bewegen lässt. Für Sitzungen usw. ist die Statik in diesem Zusammenhang kein Problem. Aktive Arbeitsprozesse aber profitieren von um 360° ausgerichteten Rollen unter den Hockerbeinen. So kann frei jeder Zentimeter Arbeitsfläche erreicht werden, ohne Arbeitsprozesse unnötig zu unterbrechen oder ungünstige Bewegungsabläufe durchzuführen. Ein Sitzhocker mit Rollen muss natürlich entsprechend kippsicher sein und sollte außerdem über Fixierbremsen verfügen, um in Konzentrationsphasen ein ruhiges Sitzen zu ermöglichen.
- Zu hoher Sitzanspruch. Ein Hocker fürs Büro ist kein Schreibtischsessel. Man sollte sich vor dem Kauf über den Einsatzbereich des Sitzmöbels Gedanken machen. Ein Schreibtisch, der zugleich für Pausenaktivitäten und Gamingzeiten genutzt wird, ist mit einem Hocker nicht gut ausgestattet. Auch wer das aktive Sitzen aus gesundheitlichen Gründen nicht oder nur bedingt leisten kann, ist mit einem Sitzhocker schlecht beraten.
- Nicht kippsicher. Aktive Arbeitsprozesse erfordern ein gewisses Maß an Sicherheit. Wer weit in alle Richtungen greifen können möchte, ohne gedanklich die laufenden Arbeitsprozesse zu unterbrechen, muss darauf achten, dass sein Sitzmöbel bei ausschreitenden Bewegungen nicht kippt. Der Sitzhocker sollte auch häufiges Aufstehen abkönnen und nicht jedes Mal umfallen, wenn er versehentlich angestoßen wird.
- Zu schmale Sitzfläche. Wechseln die Nutzer, muss der Sitzhocker variable Sitzhöhen und –tiefen abdecken. Eine zu schmale Sitzfläche kann für große Menschen unangenehm werden, zumal sich das Gewicht und der Körperschwerpunkt dann nur unzureichend verteilen. Interessant ist in diesem Zusammenhang neben den Raummaßen also auch die mögliche Traglast. Beide Punkte sind für das Thema „Sicheres Sitzen“ wesentliche Erfolgsquotienten.
- Mangelnde Qualität. Sitzhocker kommen vermehrt spontan zum Einsatz, werden oft umgeräumt und selten gewissenhaft behandelt. Qualitativ hochwertige Werkmaterialien sind entsprechend unumgänglich. Ausbrechende Beine stellen ein hohes Sicherheitsrisiko dar und aufplatzende oder durchgesessene Polster können Sie niemandem anbieten. Achten Sie also beim Kauf auf langlebige Materialien, stabile Verschraubungen und hochwertige Bezüge und Polster.
- Reinigung. Wesentlich ist außerdem die Reinigung. Möbelstücke, die von unterschiedlichen Menschen genutzt werden, sollten leicht zu reinigen sein und nicht empfindlich auf Hygienereiniger reagieren.
Unsere Top – Produktempfehlungen zum Büro Sitzhocker
Farbenfroh und vielseitig
Den Interstuhl von UPDesign können Sie in mehreren Varianten erwerben. Sowohl die Hocker für Kinder als auch die für Erwachsene kommen in einer Reihe leuchtender Farben daher. Der Kunststoffhocker passt sich allen Ihren Bewegungen an. Sein kegelförmiger Fuß sorgt für eine natürliche Kippfunktion und dynamische Anpassung. Für Erwachsene wird neben dem 35 x 35 x 66 cm großen Sitzhocker auch ein Stehhocker angeboten. Die Sitzhöhe können Sie an Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen. Die Maximallast für den Kipphocker beträgt 120 kg. Der vorgewölbte Fuß sorgt für ein rückengerechtes, aber dauerhaft instabiles Sitzen.
Schlicht und praktisch
Wer einen schlichten Sitzhocker sucht, findet in diesem Modell von Songmics ein ideales Möbelstück. Der stabile Fuß trägt einen einbeinigen Hocker. Die Sitzfläche ist angenehm gepolstert. Eine extra starke Schaumstoffauflage soll sich weitestgehend resistent gegen Verformungen zeigen. Die Höhe lässt sich mit einem leicht zu bedienenden Hebel anpassen. Die maximale Sitzhöhe liegt bei 70 cm. Es sind neigende und schwenkende Bewegungen möglich. Das Grundmaß des Hockers beträgt 37 x41x 50 cm.
Gutes aus Holz
Ein interessantes Hockermodell aus Holz, Ergonomic Wood Design ist bemüht, das Kunststoffaufkommen in Büros zu reduzieren. Dieser Hocker verfügt über eine interessante Federkonstruktion. Der Träger ist flächig gehalten. Zwei schräge Holzplatten greifen ineinander. Die Wahl der Statikelemente erlaubt ein abgefedertes Sitzen. Auch bei diesem Modell lässt sich die Höhe einstellen, allerdings über ein Drehrad. Die Höhe passt sich nicht stufenlos an, das System erlaubt aber eine Ausdehnung der Sitzhöhe auf 77 cm. Der Sitzbereich ist abgerundet und mit hochwertigen Textilien gepolstert. Die dynamische Mischung aus schwarzem Stoff und Birkenholz wirkt modern und ansprechend. Der Hockerfuß ist genoppt, um ein Verrutschen zu verhindern.
Clever mit Stauraum
Der Sitzhocker von Woltu ist eher klassisch gehalten. Der Fuß gabelt sich in 5 mit Rollen versehene Stützen auf. Das stabile Drehkreuz aus Metall ermöglicht eine Traglast von bis zu 120 kg. Die dynamischen Rollen machen den Hocker im Raum frei beweglich. Der Sitzhocker ist stufenlos höhenverstellbar. Die maximale Sitzhöhe beträgt 63 cm. Der samtene Bezug der großen runden Sitzfläche macht den Sitzhocker salonfähig. Das Design ist deutlich wohnlicher als das der vorhergehenden Produkte. Allerdings leidet die Sitzdynamik unter fehlenden Ergonomie-Elementen. Schön ist der Stauraum unterhalb der Sitzfläche. In einem eingelassenen Fach mit knapp 40 cm Durchmesser lässt sich allerhand Kleinkram verstauen.
Schreibtischklassiker
Grace und Grace zeigen Hocker in angepasstem Stil von klassisch bis elegant. Dieses Produkt hält sich an eine klassische runde Sitzfläche auf sternförmigem Fuß. Der Sitzhocker verfügt über eine einfache Rückenstütze, die eine Entspannung der Sitzhaltung bei längeren Schreibtischarbeiten ermöglicht. Die Rollen unter der Stütze bieten einen flexiblen Bewegungsradius. Der Sitzhocker lässt sich über einen leicht zu greifenden Langhebel in der Höhe anpassen. Hier wird eine Sitzhöhe bis zu 77 cm abgedeckt.
Ergonomie ist Trumpf für Sitzhocker im Büro
Wer lang auf einem Sitzhocker arbeiten muss, sollte dringend auf ergonomische Aspekte achten. Ist der Hocker jedoch mehr Beistellmöbel, kann man etwas zurückhaltender an die Auswahl herangehen. Gut durchdachte Gesundheitsmöbel sind nicht eben günstig. Für kurze Sitzzeiten können Sie durchaus Kompromisse eingehen.